
Im Zweifel glücklich
Im Zweifel glücklich Handlung
Eigentlich hat Brad alles, um glücklich zu sein: Eine liebende Ehefrau, eine erfüllende Arbeit und einen talentierten Sohn. Trotzdem beschleicht ihn ständig das Gefühl, nicht genug erreicht zu haben - im Gegensatz zu seinen früheren Studienfreunden, deren erfolgreiche Karrieren er neidisch aus der Ferne verfolgt. Als er mit seinem Sohn mögliche Colleges an der Ostküste besichtigt, ist eine Begegnung mit einem alten Freund unvermeidlich. Craig ist inzwischen ein gefeierter Buchautor, wodurch Brad sein Mittelklassestatus umso schmerzhafter bewusst wird. Bis er bemerkt, dass es einen Unterschied gibt zwischen einem erfolgreichem Leben und einem glücklichen. (Quelle: Verleih)
Im Zweifel glücklich Filmkritik
Im Zweifel glücklich Kritik der neue Film von Mike White mit Ben Stiller und Austin Abrams
Filmkritik von Peter Osteried„Im Zweifel glücklich“: Das Gras auf der anderen Seite des Zauns
Es ist ein stiller Film, den Autor und Regisseur Mike White hier bietet. Einer, in dem die Musik von einer delirierenden Geige getragen wird, in dem aber auch Brads Gedanken immer wieder auf den Zuschauer einströmen. Das wiederum kommt mit einer gewissen Schwere, aber auch Traurigkeit daher, da es um das ganz große Thema geht: Hat man sein Leben richtig gelebt oder es nur verschwendet?
© Weltkino FilmverleihBrads (Ben Stiller) Sohn hat die Chance, in Harvard zu studieren, doch er hat den Vorstellungstermin vermasselt – weil er am falschen Tag auftauchte. Darum sucht Brad nach einer Möglichkeit, das für seinen Sohn doch noch hinzudeichseln, und so ruft er einen alten College-Freund an, der mittlerweile eine Berühmtheit ist und seine Beziehungen spielen lassen kann, um Brads Sohn doch noch eine Chance zu geben. Doch diese Begegnung mit seinem alten Freund bringt in Brad auch Zweifel hoch. Darüber, ob er im Leben wirklich die richtigen Entscheidungen getroffen hat und ob er nicht auch wie sie hätte versuchen sollen, erfolgreich zu werden.
Hin und wieder sieht man Ben Stiller in ernsten Stoffen. Es kommt nicht gar so häufig vor, wenn aber schon, dann lohnt es sich auf jeden Fall. Denn Stiller kann mehr, als nur komisch sein. Er versteht es auch, die dramatische Seite einer Figur zu bedienen. Das stellt er hier erneut unter Beweis.
Der Film ist dabei langsam erzählt. Es geht weniger um das, was gerade geschieht, als um das, was in Brads Kopf vor sich geht. Denn er ist in einer Art Midlife-Crisis, in der er zwar auf den eigenen Sohn stolz ist, aber sich doch auch mit seinen Freunden aus der College-Zeit vergleicht. Und dabei, so hat er das Gefühl, schneidet er nicht gut ab. Weil sie erfolgreicher, aber auch reicher sind, während er sich dafür entschieden hat, seine Talente für wohltätige Organisationen einzusetzen. Nun fühlt er sich zum Vergleich gezwungen, aber das ein tückisches Biest, denn nicht nur muss er hier seine Wahrnehmung mit der Realität abgleichen, sondern auch seinen eigenen Anspruch an sich selbst mit dem, was er wirklich vorzuweisen hat.
© Weltkino FilmverleihEntsprechend lernt er einerseits, dass das Leben der anderen auch nicht immer perfekt ist, andererseits, dass sein Leben gut ist. Aber das ist ein schmerzhafter Prozess, dem sich über kurz oder lang jeder stellen muss, da man irgendwann das Alter erreicht hat, in dem manches nicht mehr möglich ist, in dem das Leben ist, was es ist. Man kann dann darüber nachdenken, welche anderen Leben man hätte leben können, hätte man sich bei früheren Gelegenheiten anders entschieden, aber das ist müßig.
© Weltkino FilmverleihDie Lektion des Films ist eine einfache. Dass sich Erfolg und Reichtum nicht an Geld und materiellem Besitz ablesen lassen, sondern ungreifbare Güter sind. Eben diesen Gedanken transportiert Mike White, der mit diesem Film auch seinem eigenen Vater, der als Prediger den eigenen Erfolg oft genug in Frage stellte, zeigen wollte, dass er diesen für einen in jeder Beziehung erfolgreichen Mann hält.
Kritik: Peter Osteried
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